Sutta Übersetzungen

Im Folgenden findest du eine Auswahl von Zitaten und Texten aus dem Pāli Suttanta-Piṭaka in einer neuen Übersetzung von Raimund Hopf, die wir von Zeit zu Zeit ergänzen werden.

Kurze Zitate

 

Wenn befleckte Geisteszustände verschwinden, kann sich nur Freude und Wonne entwickeln, Geistesruhe, Achtsamkeit und klares Gewahrsein. Und das ist ein glücklicher Zustand. DN 9.40

 

Dhammasamādhi:

Aus der Inspiration des Dhamma entsteht Freude. Aus dieser Freude wird Entzücken. Das Entzücken beruhigt die Sinne. So erlebt man wahres Glück und das Herz sammelt sich. DN 33.2.1

  

Fünf Grundlagen der Befreiung (vimuttāyatanāni): Da

(a) belehrt ein Lehrer oder ein angesehener Mitschüler einen Mönch im Dhamma. Und indem er die Belehrungen erhält, erlangt er ein Gespür sowohl des Geistes als auch der wörtlichen Bedeutung der Lehre; dadurch entsteht Freude in ihm, und aus dieser Freude Entzücken (pīti), und durch dieses Entzücken Beruhigung der Sinne, [243] und als Resultat empfindet er Glück (sukhaṁ) und sein Herz wird gefestigt (gegründet); oder:

(b) er hat es so nicht gelernt, aber während er hört, wie anderen der Dhamma gelehrt wird, lernt er es auswendig, so wie er es hört; oder

(c) während er den Dhamma chantet ...; oder

(d) [24] … wenn er sich auf den Dhamma konzentriert, darüber nachdenkt und reflektiert und seine Aufmerksamkeit darauf richtet (anupekkhati); oder

(e) ... wenn er ein wirkliches Zeichen im Samadhi erlangt (samādhi-nimittam), es genau betrachtet und sein Herz darauf ausrichtet (supadhāritaṁ) und es mit Weisheit richtig durchdrungen hat (suppaṭividdhaṁ paññāya), entsteht dadurch Freude in ihm, und aus dieser Freude Entzücken (pīti), und durch dieses Entzücken Beruhigung der Sinne, [243] und als Resultat empfindet er Glück (sukhaṁ) und sein Herz wird gefestigt (gegründet). DN33.2.1.(25)

 

Aus den letzten Worten des Buddha:

Alles Bedingte vergeht. Strengt euch an, das Ziel durch Wachsamkeit zu erreichen, denn alle Erscheinungen sind nur bedingt. SN 6:15

 

Hell leuchtend ist dieses Herz, doch befleckt von vorübergehenden Befleckungen.  AN 1:49

Hell leuchtend ist dieses Herz, und es ist frei von vorübergehenden Befleckungen.  AN 1:50

 

Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungemachtes, Unbedingtes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Ungemachte, Unbedingte nicht, so wäre hier kein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Gemachten, Bedingten erkennbar. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungemachtes, Unbedingtes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Gemachten, Bedingten erkennbar. It 43/Ud 8.3

 

Hat jemand den sorgenfreien, fleckenlosen, unbedingten Ort des Friedens, den Reiniger der Befleckungen, Durchtrenner von Fesseln und Ketten, entfaltet, findet diese Person eine Zufriedenheit, die unübertrefflich ist. Thag 521

Lehrreden

 

Vinaya III,1-11 (entspricht AN:11)  Verañjā - In Verañjā

So habe ich gehört. Zu einer Zeit verweilte der Erhabene in Verañjā am Fuße des Niembaums von Naḷeru. Da trat ein Brahmane von Verañjā [A IV 173] an den Erhabenen heran und tauschte mit ihm Grüße aus. Nachdem er Begrüßung und freundliche Worte beendet hatte, setzte er sich zu einer Seite nieder und sagte zu dem Erhabenen:

„Meister Gotama, ich habe gehört: ‚Der Einsiedler Gotama zeigt Brahmanen, die älter und gealtert sind, unter der Last der Jahre stehen, im Leben fortgeschritten und am letzten Stadium angekommen, keine Ehrerweisung; noch steht er für sie auf oder bietet ihnen einen Sitz an.‘ Dies ist wohl wahr und nicht recht, Meister Gotama.“

„Brahmane, in der Welt mit ihren Devas, Māra und Brahmā, in diesem Geschlecht mit seinen Einsiedlern und Brahmanen, Göttern und Menschen, sehe ich keinen, dem ich Ehrerbietung erweisen, für ihn aufstehen oder einen Sitz anbieten könnte. Denn wenn der Wahrheitsfinder jemandem Ehre erweist, für ihn aufsteht oder ihm einen Sitz anbietet, würde ihm das gar den Kopf zerspalten.“

(1) „Gotama ist geschmacklos.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama hat keinen Geschmack.‘ Der Wahrheitsfinder hat seinen Geschmack an Formen, Geräuschen, Gerüchen, Geschmäckern und körperlichen Empfindungen aufgegeben; er hat ihn an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, ihn also so ausgelöscht, dass er zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen ist. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama hat keinen Geschmack.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“ [174]

(2) ‚Gotama ist unvergnügt.‘

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist unvergnügt.‘ Der Wahrheitsfinder hat das Vergnügen mit Formen, Geräuschen, Gerüchen, Geschmäckern und körperlichem Empfinden aufgegeben; er hat es an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, es also so ausgelöscht, dass es zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen ist. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist unvergnügt.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(3) „Gotama ist ein Lehrer der Nicht-Handlung.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Lehrer der Nicht-Handlung.‘ Denn ich lehre die Nicht-Handlung von körperlichem, sprachlichem und geistigem Fehlverhalten. Ich lehre das Nicht-Tun von vielerlei Art schlechter, unheilsamer Dinge. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Lehrer der Nicht-Handlung.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(4) „Gotama ist ein Lehrer der Vernichtung.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Lehrer der Vernichtung.‘ Denn ich lehre die Vernichtung von Lust, Hass und Täuschung. Ich lehre die Vernichtung von vielerlei Art schlechter, unheilsamer Dinge. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Lehrer der Vernichtung.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(5) „Gotama hat Abscheu.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama hat Abscheu.‘ Denn ich habe Abscheu gegenüber körperlichem, sprachlichem und geistigem Fehlverhalten. Ich habe Abscheu gegenüber dem Erlangen vielerlei Art schlechter, unheilsamer [175] Eigenschaften. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama hat Abscheu.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(6) „Gotama ist ein Zerstörer.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Zerstörer.‘ Denn ich lehre den Dhamma zur Zerstörung von Lust, Hass und Täuschung. Ich lehre den Dhamma zur Zerstörung vielerlei Art schlechter, unheilsamer Eigenschaften. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Zerstörer.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(7) „Gotama ist ein Kasteier.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein Kasteier.‘ Denn ich lehre, dass schlechte, unheilsame Eigenschaften, nämlich körperliches, sprachliches und geistiges Fehlverhalten, kasteit werden soll. Ich sage, jemand ist ein rechter Kasteier, wenn er die zu kasteienden schlechten, unheilsamen Eigenschaften aufgegeben hat, wenn er sie an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, sie also so ausgelöscht hat, dass sie zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen sind. Der Wahrheitsfinder hat die zu kasteienden schlechten, unheilsamen Eigenschaften aufgegeben, er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, sie also so ausgelöscht hat, dass sie zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen sind. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ein ist ein Kasteier.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.“

(8) „Meister Gotama ist mutterlos.“

„Auf eine Weise, Brahmane, könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist mutterlos.‘ Denn ich sage, dass jemand mutterlos ist, wenn er den zukünftigen Schoss der Gebärmutter, die Erneuerung des Daseins aufgegeben hat, wenn er sie an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, sie also so ausgelöscht hat [176], dass sie zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen ist. Der Wahrheitsfinder hat den zukünftigen Schoss der Gebärmutter, die Erneuerung des Daseins aufgegeben, er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, sie also so ausgelöscht hat, dass sie zukünftig keinem Entstehen mehr unterworfen ist. Auf diese Weise könnte man zu Recht von mir sagen: ‚Der Einsiedler Gotama ist ist mutterlos.‘ Aber darauf bezogen hast du nicht gesprochen.

Angenommen, Brahmane, es gäbe eine Henne mit acht, zehn oder zwölf Eiern, die sie gut bedeckt, ausgebrütet und umsorgt hat. Sollte das erste unter diesen Küken, das mit seinen Krallen oder der Schnabelspitze die Schale durchbricht, das Älteste oder das Jüngste genannt werden?“

„Sie sollte das Älteste genannt werden, Meister Gotama. Denn sie ist das Älteste unter ihnen.“

„Ebenso, Brahmane, in einem Geschlecht, das in Unwissenheit versunken ist, wie ein Ei geworden, vollständig umhüllt, habe ich allein die Eierschale der Unwissenheit durchbrochen. Ich bin der Eine in dieser Welt, der unübertreffliche, aus sich selbst vollkommen erleuchtete und durch höheres, vollständiges Wissen Erwachte. Also bin ich der Älteste, der Beste der Welt: 

Unermüdliche Energie war in mir erweckt, unnachlässige Achtsamkeit in mir klar und gefestigt, mein Körper still und ruhig, mein Herz gesammelt und geeint. Völlig abgeschieden von Sinnenfreuden, abgeschieden von unheilsamen Zuständen, trat ich ein und verweilte in der ersten Versenkung, die begleitet ist von Denken und Nachdenken mit Freude und Glück geboren aus der Zurückziehung. Durch Beruhigung von Denken und Nachdenken trat ich ein und verweilte in der zweiten Versenkung, die Zuversicht und Einheit des Herzens hat, ohne Denken und Nachdenken und mit Freude und Glück geboren aus der Sammlung. [177] Durch das Schwinden sogar der Freude verweilte ich in Gleichmut, achtsam und klarbewusst, immer noch körperliches Glück empfindend, trat ich ein und verweilte in der dritten Versenkung, von der die Edlen berichten: ’Wer gleichmütig und achtsam ist, hat ein glückliches Verweilen.’ Durch das Aufgeben von Glück und Leid und durch das vorherige Schwinden von Freude und Schmerz, trat ich ein und verweilte in der vierten Versenkung, die weder Leid noch Glück und Reinheit der Achtsamkeit durch Gleichmut hat.

Als mein Herz so gesammelt, rein, lauter, fleckenlos, frei von Trübungen, formbar, gerüstet, gefestigt war und Unerschütterlichkeit erreicht hatte, richtete ich es auf die höhere Erkenntnis der Erinnerung vergangener Leben aus. Ich erinnerte meine vielfältigen früheren Leben, das ist: eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, …. hunderttausend Geburten, viele Äonen von Weltzusammenziehung, viele Äonen von Weltausdehnung, viele Äonen von Weltzusammen-ziehung und Ausdehnung: ‚Da hieß ich so, war von dieser Familie, mit solchem Aussehen, so war meine Ernährung, so meine Erfahrung von Freud und Leid, so meine Lebenspanne, und indem ich von dort weiterzog, erschien ich hier.‘ So erinnerte ich meine vielfältigen früheren Leben mit ihren Eigenschaften und Einzelheiten. Dies, Brahmane war das erste wahre Wissen, das ich in der ersten Nachtwache erreicht hatte. Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen entstand, Dunkelheit war vertrieben und Licht entstand, wie in jemandem geschieht, der eifrig, leidenschaftlich und entschlossen verweilt. 

Dies, Brahmane, war mein erster Durchbruch, wie das des Küken, das die Eierschale durchbricht. [178]

Als mein Herz so gesammelt, rein, lauter, fleckenlos, frei von Trübungen, formbar, gerüstet, gefestigt war und Unerschütterlichkeit erreicht hatte, richtete ich es auf die höhere Erkenntnis des Vergehens und Wiedererscheinens der Wesen. Mit dem göttlichen Auge, das gereinigt ist und das jenes der Menschen überragt, sah ich Wesen vergehen und wieder erscheinen, hübsch und hässlich, glücklich und unglücklich. Ich verstand, wie die Wesen entsprechend ihrer Handlungen weiterziehen: Diese ehrenwerten Wesen, die sich durch Körper, Rede und Geist falsch verhalten haben, die Edle beschimpft haben, falsch in ihren Ansichten waren und durch ihre falsche Ansicht falsch gehandelt haben, sind bei der Verwesung des Körpers, nach dem Tod, in einem Zustand der Entbehrung wiedererschienen, in schlechter Bestimmung, in Verderben, sogar der Hölle. Doch diese ehrenwerten Wesen, die sich durch Körper, Rede und Geist recht verhalten haben, die Edle nicht beschimpft haben, richtig in ihren Ansichten waren und durch ihre richtige Ansicht richtig gehandelt haben, sind bei der Verwesung des Körpers, nach dem Tod, in guter Bestimmung wiedererschienen, sogar in der himmlischen Welt. So sah ich mit dem himmlischen Auge, das gereinigt ist und das jenes der Menschen überragt, Wesen vergehen und wieder erscheinen, hübsch und hässlich, glücklich und unglücklich. Ich verstand, wie Wesen entsprechend ihrer Handlungen weiterziehen. 

Dies, Brahmane, war das zweite wahre Wissen, das ich in der mittleren Nachtwache erreicht hatte. Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen entstand, Dunkelheit war vertrieben und Licht entstand, wie in jemandem geschieht, der eifrig, leidenschaftlich und entschlossen verweilt. Dies, Brahmane, war mein zweiter Durchbruch, wie das des Küken, das die Eierschale durchbricht.

Als mein Herz so gesammelt, rein, lauter, fleckenlos, frei von Trübungen, formbar, gerüstet, gefestigt war und Unerschütterlichkeit erreicht hatte, richtete ich es auf die höhere Erkenntnis der Zerstörung der Triebe. Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist Leiden.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist die Ursache des Leidens.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies dies das Ende des Leidens.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist der Weg, der zum Ende des Leides führt.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies sind die Triebe.‘ [179] Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist die Ursache der Triebe.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist das Ende der Triebe.‘ Ich wusste direkt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist der Weg, der zum Ende der Triebe führt.‘ Als ich so wusste und sah, war mein Herz befreit von dem Trieb des sinnlichen Begehrens, von dem Treib des Seins, von dem Trieb der Unwissenheit. Als es befreit war, kam das Wissen: ‚Es ist befreit.‘ Ich wusste unmittelbar: ‚Geburt ist zerstört, das heilige Leben gelebt, was getan werden musste, ist getan, kein weiteres Werden gibt es nun zu irgendeinem Sein.‘ Dies, Brahmane war das dritte wahre Wissen, das ich in der letzten Nachtwache erreicht hatte. Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen entstand, Dunkelheit war vertrieben und Licht entstand, wie in jemandem geschieht, der eifrig, leidenschaftlich und entschlossen verweilt. Dies, Brahmane, war mein dritter Durchbruch, wie das des Küken, das die Eierschale durchbricht.“

Nachdem dies gesagt wurde, sprach der Brahmane von Verañjā zum Erhabenen: „Großartig, Meister Gotama! Großartig, Meister Gotama! Meister Gotama hat den Dhamma auf vielerlei Weise klar gemacht, als ob er etwas aufstellt, das umgeworfen war, offenbart, was verborgen, jemandem den Weg zeigt, der verloren war und eine Lampe in der Dunkelheit hochhält für die, die sehen können. Ich nehme meine Zuflucht bei Meister Gotama und beim Dhamma und beim Sangha der Mönche. Von heute an möge mich Meister Gotama als seinen Laiennachfolger betrachten, der bei ihm Zuflucht nahm auf Lebenszeit.“

(Übersetzung: Raimund Hopf 2019)

 

DN 5  Kūṭadanta Sutta - Über Kūṭadanta

Der Buddha erzählt einem Brahmanen, der für den König arbeitet von einem Ratschlag, den er in einem früheren Leben einem sehr reichen König gegeben hat. Hintergrund der Geschichte: Das Land war wirtschaftlich schwach geworden und die Kriminalität stieg an.

(Auszug) Abschnitt 11 [I,135] :

Der Kaplan sprach zum König: „Das Land Eurer Majestät ist von Dieben heimgesucht, es ist verwüstet, Dörfer und Städte werden zerstört, das Land ist mit Räubern übersät. Wenn Eure Majestät diese Region besteuern würde, wäre das die falsche Sache. Angenommen, Eure Majestät würde denken: ‚Ich werde diese Räuberplage durch Exekutionen und Inhaftierung oder durch Enteignung, Drohungen und Verbannung beseitigen‘,  so würde die Landeskrise damit nicht beendet werden. Diejenigen, die überlebt haben, würden später dem Reich Eurer Majestät Schaden zufügen. Mit folgendem Plan könnt Ihr jedoch die Plage vollständig beseitigen: Für diejenigen im Königreich, die Getreide anbauen und Vieh züchten, soll Eure Majestät Getreide und Futter verteilen; denen im Handel Kapitel und Darlehen geben und denen, die im Staatsdienst sind, angemessene Löhne zuweisen. Dann werden diese Menschen, die auf ihre eigenen Beschäftigungen bedacht sind, dem Königreich nicht schaden. Die Einnahmen Eurer Majestät werden groß sein, das Land wird ruhig werden und nicht von Dieben heimgesucht. Dann werden die Bürger des Landes voller Freude im Herzen mit ihren Kindern spielen und in offenen Häusern wohnen.“ Da sagte der König: „So sei es!“ und nahm den Rat des Kaplans an. Er gab Getreide und Futter für die Bauern, Kapital und Darlehen für die Kaufleute und ordentlichen Lohn für die, die im Staatsdienst waren. Und als Folge davon waren die Bürger des Landes mit ihrer Arbeit beschäftigt, machten guten Gewinn, die Kriminalität ging zurück und die Menschen spielten voller Freude im Herzen mit ihren Kindern und wohnten in offenen Häusern.“

 

D16, Das Pāli Mahāparinibbāna Sutta: Des Buddhas letzte Reise findet man als Text und Hörbuch Download auf Media, nacherzählt von Raimund Hopf.

 

MN9 Sammādiṭṭhi Sutta - Rechte Ansicht

1. So habe ich gehört: Zu einer Zeit lebte der Erhabene in Sāvatthī in Jetas Wäldchen, Anāthapiṇḍikas Park. Dort wandte sich der ehrenwerte Sāriputta an die Mönche: 

2. „Freunde, es heißt: ‚Rechte Ansicht, rechte Ansicht!’ In welcher Weise ist nun ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist?“ „Wir würden wahrlich von weit her anreisen, um die Bedeutung dieser Aussage des Erhabenen vom ehrwürdigen Sāriputta zu lernen. Es wäre gut, der ehrenwerte Sāriputta würde die Bedeutung des Gesagten erklären. Wenn die Mönche es von ihm gehört haben, werden sie es erinnern.“ - „Dann, Freunde, passt auf und hört gut zu, was ich sagen werde.“ - „Ja, Freund!“, antworteten die Mönche und Sāriputta sagte folgendes:

 

(Das Heilsame und das Unheilsame)

 

3. „Freunde, wenn ein edler Schüler das Unheilsame und die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen versteht, [47] dann ist er in dieser Weise einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

4. Und was, Freunde, ist das Unheilsame und die Wurzel des Unheilsamen? Lebewesen töten ist unheilsam. Nehmen, was nicht gegeben wurde, ist unheilsam. Sexuelles Fehlverhalten ist unheilsam. Lügen ist unheilsam. Boshaft reden ist unheilsam. Verletzend reden ist unheilsam. Tratschen ist unheilsam. Selbstsüchtig sein ist unheilsam. Böswilligkeit ist unheilsam. Falsche Ansicht ist unheilsam. Das wird das Unheilsame genannt. 

5. Und was ist die Wurzel des Unheilsamen. Gier ist die Wurzel des Unheilsamen. Hass ist die Wurzel des Unheilsamen. Verblendung ist die Wurzel des Unheilsamen. Das wird die Wurzel des Unheilsamen genannt.

6. Und was ist das Heilsame? Auf das Töten von Lebewesen verzichten, ist heilsam. Verzichten zu nehmen, was nicht gegeben wurde, ist heilsam. Sexuelles Fehlverhalten aufzugeben ist heilsam. Auf Lügen verzichten, ist heilsam. Aufzugeben, boshaft zu reden ist heilsam. Aufzugeben, verletzend zu reden ist heilsam. Auf Tratschen zu verzichten, ist heilsam. Nicht selbstsüchtig sein, nicht böswillig sein und rechte Ansicht ist heilsam. Das wird das Heilsame genannt. 

7. Und was ist die Wurzel des Heilsamen. Großzügigkeit ist die Wurzel des Heilsamen. Herzlichkeit ist die Wurzel des Heilsamen. Verständnis ist die Wurzel des Heilsamen. Das wird die Wurzel des Heilsamen genannt.

8. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise das Unheilsame und die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(Nahrung)

 

9. „Gut, Freund!“ Die Mönche erfreuten sich an den Worten des ehrenwerten Sāriputtas und fragten weiter: „Aber könnte es noch eine andere Weise geben, in der ein edler Schüler einer ist, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist?“ - „Ja, könnte es, Freunde.

10. Freunde, wenn ein edler Schüler Nahrung versteht, das Entstehen von Nahrung, die Auflösung von Nahrung und den Weg, der zur Auflösung von Nahrung führt, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat [48] und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

11. Und was ist Nahrung, was ist das Entstehen von Nahrung, was ist die Auflösung von Nahrung und der Weg, der zur Auflösung von Nahrung führt? Es gibt diese vier Arten der Nahrung für den Erhalt der Wesen, die bereits ins Dasein gekommen sind und als Unterstützung für die, die dabei sind, ins Dasein zu kommen. Welche vier? Das sind: Nährstoffe, grob oder fein. Kontakt als zweites. Mentaler Wille als drittes. Und Bewusstsein als viertes. Mit dem Entstehen von Verlangen ist Entstehen von Nahrung. Mit der Auflösung von Verlangen, ist Auflösung von Nahrung. Der Weg, der zur Auflösung von Nahrung führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung. 

12. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Nahrung, das Entstehen von Nahrung, die Auflösung von Nahrung und den Weg, der zur Auflösung von Nahrung führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(Die vier Edlen Wahrheiten)

 

13. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

14. Freunde, wenn ein edler Schüler Leiden, das Entstehen von Leiden, die Auflösung von Leiden, den Weg, der zur Auflösung von Leiden führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

15. Und was ist Leiden? Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden. Krankheit ist Leiden. Sterben ist Leiden. Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Leiden. Nicht zu bekommen, was man sich wünscht, ist Leiden. Kurz: Die fünf Anhäufungen des Anhängens sind Leiden. Dies wird Leiden genannt.

16. Und was ist das Entstehen von Leiden? Es ist das Verlangen, das Erneuerung des Daseins bringt, begleitet von Erfreuen und Lust, sich an diesem und jenem erfreuen, nämlich: Verlangen nach Sinnlichkeit [49], nach Dasein, nach Nicht-Dasein. Dies wird das Entstehen von Leiden genannt.

17. Und was ist die Auflösung des Leidens? Es ist die restlose Entreizung und Auflösung, das Aufgeben und Loslassen, Freisein von und Nichtanhängen an eben diesem Verlangen. Dies wird die Auflösung von Leiden genannt.

18. Und was ist der Weg, der zur Auflösung von Leiden führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung. Dies wird der Weg, der zur Auflösung von Leiden führt, genannt.

19. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Leiden, das Entstehen von Leiden, die Auflösung von Leiden, den Weg, der zur Auflösung von Leiden führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(Abhängiges Entstehen in umgekehrter Reihenfolge:)

 

(1) Altern und Sterben

 

20. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

21. Freunde, wenn ein edler Schüler Altern und Sterben, das Entstehen von Altern und Sterben, die Auflösung von Altern und Sterben, den Weg, der zur Auflösung von Altern und Sterben führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

22. Und was ist Altern und Sterben, was ist das Entstehen von Altern und Sterben, was ist die Auflösung von Altern und Sterben, was ist der Weg, der zur Auflösung von Altern und Sterben führt? Das Altern der Wesen entsprechend ihrer Art, ihr hohes Alter, das Ausfallen der Zähne, Vergrauen der Haare, Faltigwerden der Haut, Rückgang der Vitalität und Schwäche der Gliedmaßen,  das wird Altern genannt. Das Vergehen der Wesen entsprechend ihrer Art, ihr Dahinsiechen, Schwinden, Vergehen, Tod, Vollenden der Zeit, Schwinden der Anhäufungen, Ablegen des Körpers, das wird Sterben genannt. Diese beiden sind es, die Altern und Sterben genannt werden. Mit dem Entstehen von Geburt ist Entstehen von Altern und Sterben. Mit der Auflösung von Geburt ist Auflösung von Altern und Sterben. Der Weg, der zur Auflösung von Altern und Sterben führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

23. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Altern und Sterben, das Entstehen von Altern und Sterben, die Auflösung von Altern und Sterben, den Weg, der zur Auflösung von Altern und Sterben führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(2) Geburt

 

24.„Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - [50] „Ja, könnte es, Freunde:

25. Wenn ein edler Schüler Geburt, das Entstehen von Geburt, die Auflösung von Geburt, den Weg, der zur Auflösung von Geburt führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

26. Und was ist Geburt, was ist das Entstehen von Geburt, was ist die Auflösung von Geburt, was ist der Weg, der zur Auflösung von Geburt führt? Die Geburt der Wesen entsprechend ihrer Art, ihr Geborenwerden, Empfängnis, Werden, Erscheinen der Anhäufungen, Erlangen der Sinnesgrundlagen für Kontakt, dies wird Geburt genannt. Mit dem Entstehen von Dasein ist Entstehen von Geburt. Mit der Auflösung von Dasein ist Auflösung von Geburt. Der Weg, der zur Auflösung von Geburt führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

27. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Geburt, das Entstehen von Geburt, die Auflösung von Geburt, den Weg, der zur Auflösung von Geburt führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(3) Dasein

 

28. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

29. Freunde, wenn ein edler Schüler Dasein, das Entstehen von Dasein, die Auflösung von Dasein, den Weg, der zur Auflösung von Dasein führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

30. Und was ist Dasein, was ist das Entstehen von Dasein, was ist die Auflösung von Dasein, was ist der Weg, der zur Auflösung von Dasein führt? Es gibt diese drei Arten von Dasein: Dasein in Sinnlichkeit, in Form und in Formlosigkeit. Mit dem Entstehen von Anhängen ist Entstehen von Dasein. Mit der Auflösung von Anhängen ist Auflösung von Dasein. Der Weg, der zur Auflösung von Dasein führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

31. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Dasein, das Entstehen von Dasein, die Auflösung von Dasein, den Weg, der zur Auflösung von Dasein führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(4) Anhängen

 

32. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

33. Freunde, wenn ein edler Schüler Anhängen, das Entstehen von Anhängen, die Auflösung von Anhängen, den Weg, der zur Auflösung von Anhängen führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

34. Und was ist Anhängen, was ist das Entstehen von Anhängen, was ist die Auflösung von Anhängen, was ist der Weg, der zur Auflösung von Anhängen führt? Es gibt diese vier [51] Arten des Anhängens: Hängen an Sinnlichkeit, an Ansichten, an Regeln und Ritualen und an Lehren über ein Selbst. Mit dem Entstehen von Verlangen ist Entstehen von Anhängen. Mit der Auflösung von Verlangen ist Auflösung von Anhängen. Der Weg, der zur Auflösung von Anhängen führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

35. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Anhängen, das Entstehen von Anhängen, die Auflösung von Anhängen, den Weg, der zur Auflösung von Anhängen führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(5) Verlangen

 

36. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

37. Freunde, wenn ein edler Schüler Verlangen, das Entstehen von Verlangen, die Auflösung von Verlangen, den Weg, der zur Auflösung von Verlangen führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

38. Und was ist Verlangen, was ist das Entstehen von Verlangen, was ist die Auflösung von Verlangen, was ist der Weg, der zur Auflösung von Verlangen führt? Es gibt diese sechs Gruppen von Verlangen: Verlangen nach Formen, nach Geräuschen, nach Gerüchen, nach Geschmäcken, nach Berührbarem, nach Geistigem. Mit dem Entstehen von Gefühl ist Entstehen von Verlangen. Mit der Auflösung von Gefühl ist Auflösung von Verlangen. Der Weg, der zur Auflösung von Verlangen führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

39. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Verlangen, das Entstehen von Verlangen, die Auflösung von Verlangen, den Weg, der zur Auflösung von Verlangen führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(6) Gefühl

 

40. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

41. Freunde, wenn ein edler Schüler Gefühl, das Entstehen von Gefühl, die Auflösung von Gefühl, den Weg, der zur Auflösung von Gefühl führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

42. Und was ist Gefühl, was ist das Entstehen von Gefühl, was ist die Auflösung von Gefühl, was ist der Weg, der zur Auflösung von Gefühl führt? Es gibt sechs Gruppen von Gefühl: Gefühl aus Augenkontakt geboren, aus Ohrenkontakt geboren, aus Nasenkontakt geboren, aus Zungenkontakt geboren, aus Körperkontakt geboren und aus Geisteskontakt geboren. Mit dem Entstehen von Kontakt ist Entstehen von Gefühl. Mit der Auflösung von Kontakt ist Auflösung von Gefühl. Der Weg, der zur Auflösung von Gefühl führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung. [52]

43. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Gefühl, das Entstehen von Gefühl, die Auflösung von Gefühl, den Weg, der zur Auflösung von Gefühl führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(7) Kontakt

 

44. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

45. Freunde, wenn ein edler Schüler Kontakt, das Entstehen von Kontakt, die Auflösung von Kontakt, den Weg, der zur Auflösung von Kontakt führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

46. Und was ist Kontakt, was ist das Entstehen von Kontakt, was ist die Auflösung von Kontakt, was ist der Weg, der zur Auflösung von Kontakt führt? Es gibt diese sechs Gruppen von Kontakt: Augenkontakt, Ohrenkontakt, Nasenkontakt, Zungenkontakt, Körperkontakt und Geisteskontakt. Mit dem Entstehen von sechs Sinnen ist Entstehen von Kontakt. Mit der Auflösung von sechs Sinnen ist Auflösung von Kontakt. Der Weg, der zur Auflösung von Kontakt führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

47. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Kontakt, das Entstehen von Kontakt, die Auflösung von Kontakt, den Weg, der zur Auflösung von Kontakt führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(8) Die sechs Sinne

 

48. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

49. Freunde, wenn ein edler Schüler die sechs Sinne, das Entstehen der sechs Sinne, die Auflösung der sechs Sinne, den Weg, der zur Auflösung der sechs Sinne führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

50. Und was sind die sechs Sinne, was ist das Entstehen der sechs Sinne, was ist die Auflösung der sechs Sinne, was ist der Weg, der zur Auflösung der sechs Sinne führt? Es gibt diese sechs Sinne: den Sehsinn, den Hörsinn, den Geruchssinn, den Geschmackssinn, den Tastsinn und den Denksinn. Mit dem Entstehen von Geistigem und Körperlichem ist Entstehen der sechs Sinne. Mit der Auflösung von Geistigem und Körperlichem ist Auflösung der sechs Sinne. Der der Weg, der zur Auflösung der sechs Sinne führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung. 

51. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise die sechs Sinne, das Entstehen der sechs Sinne, die Auflösung der sechs Sinne, [53] den Weg, der zur Auflösung der sechs Sinne führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(9) Geistiges und Körperliches

 

52. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

53. Freunde, wenn ein edler Schüler Geistiges und Körperliches, das Entstehen des Geistigen und Körperlichen, die Auflösung des Geistigen und Körperlichen, den Weg, der zur Auflösung des Geistigen und Körperlichen führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

54. Und was ist Geistiges und Körperliches, was ist das Entstehen des Geistigen und Körperlichen, was ist die Auflösung des Geistigen und Körperlichen, was ist der Weg, der zur Auflösung des Geistigen und Körperlichen führt? Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Abwägen, diese werden Geistiges genannt.  Die vier großen Elemente und die daraus entstandene Form wird Form genannt. Deshalb werden diese beiden das Geistige und Körperliche genannt. Mit dem Entstehen von Bewusstsein ist Entstehen des Geistigen und Körperlichen. Mit der Auflösung von Bewusstsein ist Auflösung des Geistigen und Körperlichen. Der Weg, der zur Auflösung des Geistigen und Körperlichen führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

55. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise das Geistige und Körperliche, das Entstehen des Geistigen und Körperlichen, die Auflösung des Geistigen und Körperlichen, den Weg, der zur Auflösung des Geistigen und Körperlichen führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(10) Bewusstsein

 

56. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

57. Freunde, wenn ein edler Schüler Bewusstsein, das Entstehen von Bewusstsein, die Auflösung von Bewusstsein, den Weg, der zur Auflösung von Bewusstsein führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

58. Und was ist Bewusstsein, was ist das Entstehen von Bewusstsein, was ist die Auflösung von Bewusstsein, was ist der Weg, der zur Auflösung von Bewusstsein führt? Es gibt diese sechs Gruppen von Bewusstsein: Sehbewusstsein, Hörbewusstsein, Riechbewusstsein, Geschmacksbewusstsein, Körperbewusstsein und mentales Bewusstsein. Mit dem Entstehen von Bedingtem ist Entstehen von Bewusstsein. Mit der Auflösung von Bedingtem ist Auflösung von Bewusstsein. Der Weg, der zur Auflösung von Bewusstsein führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

59. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Bewusstsein, das Entstehen von Bewusstsein, die Auflösung von Bewusstsein, den Weg, der zur Auflösung von Bewusstsein führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(11) Bedingtes

 

60. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

61. Freunde, wenn ein edler Schüler Bedingtes, das Entstehen von Bedingtem, die Auflösung von Bedingtem, den Weg, der zur Auflösung von Bedingtem führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

62. Und was ist Bedingtes, was ist das Entstehen von Bedingtem, was ist die Auflösung von Bedingtem, was ist der Weg, der zur Auflösung von Bedingtem führt? Es gibt diese drei Arten von Bedingtem: Körperlich Bedingtes, verbal Bedingtes und mental Bedingtes. Mit dem Entstehen von Unwissenheit ist Entstehen von Bedingtem. Mit der Auflösung von Unwissenheit ist Auflösung von Bedingtem. Der Weg, der zur Auflösung von Bedingtem führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

63. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Bedingtes, das Entstehen von Bedingtem, die Auflösung von Bedingtem, den Weg, der zur Auflösung von Bedingtem führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(12) Unwissenheit

 

64. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere Weise geben… ?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

65. Freunde, wenn ein edler Schüler Unwissenheit, das Entstehen von Unwissenheit, die Auflösung von Unwissenheit, den Weg, der zur Auflösung von Unwissenheit führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

66. Und was ist Unwissenheit, was ist das Entstehen von Unwissenheit, was ist die Auflösung von Unwissenheit, was ist der Weg, der zur Auflösung von Unwissenheit führt? Nichts wissen über Leiden, nichts wissen über das Entstehen von Leiden, nichts wissen über die Auflösung des Leidens, nichts wissen über den Weg, der zur Auflösung des Leidens führt, das wird Unwissenheit genannt. Mit dem Entstehen der Triebe ist Entstehen von Unwissenheit. Mit der Auflösung von Triebe ist Auflösung von Unwissenheit. Der Weg, der zur Auflösung von Unwissenheit führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

67. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise Unwissenheit, das Entstehen von Unwissenheit, die Auflösung von Unwissenheit, den Weg, der zur Auflösung von Unwissenheit führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

 

(Die Triebe)

 

68. „Gut, Freund! … Aber könnte es noch eine andere [55] Weise geben…?“ - „Ja, könnte es, Freunde:

69. Freunde, wenn ein edler Schüler die Triebe, das Entstehen der Triebe, die Auflösung der Triebe, den Weg, der zur Auflösung der Triebe führt, versteht, ist er in dieser Weise auch einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.

70. Und was sind die Triebe, was ist das Entstehen der Triebe, was ist die Auflösung der Triebe, was ist der Weg, der zur Auflösung der Triebe führt? Es gibt diese drei Triebe: den Sinnlichkeitstrieb, den Daseinstrieb und den Unwissenheitstrieb. Mit dem Entstehen von Unwissenheit ist Entstehen der Triebe. Mit der Auflösung von Unwissenheit ist Auflösung der Triebe. Der Weg, der zur Auflösung der Triebe führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechte Handlung, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

71. Wenn ein edler Schüler in dieser Weise die Triebe, das Entstehen der Triebe, die Auflösung der Triebe, den Weg, der zur Auflösung der Triebe führt, verstanden hat, überwindet er im Ganzen die dahinterliegende Neigung zur Lust, lässt er die dahinterliegende Neigung zur Ablehnung los, entwurzelt er die dahinterliegende Ansicht und Täuschung ‚Ich bin.‘ Und indem er Unwissenheit überwindet und wahres Wissen hervorbringt, macht er hier und jetzt dem Leiden ein Ende. Auch in dieser Weise ist ein edler Schüler einer, der rechte Ansicht hat, dessen Ansicht richtig ist, der nicht wankende Zuversicht in den Dhamma hat und in diesem guten Dhamma angekommen ist.“

Das sagte der ehrenwerte Sāriputta und die Mönche waren zufrieden und erfreuten sich an den Worten des ehrenwerten Sāriputta.

 

 

MN10 Satipaṭṭhāna Sutta - Die Anwendungen der Achtsamkeit

1. So habe ich gehört. Zu einer Zeit lebte der Erhabene im Land Kuru, in einem Ort der Kurus names Kammāsadhamma. Dort wandte er sich wie folgt an die Mönche:

 

2. „Mönche, dies ist der Weg, der nur ein Ziel hat: die Reinigung der Wesen [56], die Überwindung von Kummer und Klage, die Beendigung von Leiden und Trauer, die Erreichung des wahren Weges, die Verwirklichung von Nibbāna, nämlich: die vier Anwendungen der Achtsamkeit.

3. Was sind die vier? Mönche, da verweilt ein Mönch, indem er Körper als Körper kontempliert, leidenschaftlich, klarbewusst und achtsam, nachdem er weltliches Verlangen und weltliche Sorge hinter sich gelassen hat. Er kontempliert Gefühle als Gefühle, Herz als Herz, Dhamma als Dhamma, leidenschaftlich, klarbewusst und achtsam, nachdem er weltliches Verlangen und weltliche Sorge hinter sich gelassen hat.

 

I. Die Körperkontemplationen - Kāyānupassanā

 

(1) Achtsamkeit auf den Atem

 

4. Und wie, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Körper als Körper kontempliert? Da geht ein Mönch in den Wald oder zu den Wurzeln eines Baums oder in eine leere Hütte und setzt sich hin. Die Füße übereinandergeschlagen, den Oberkörper aufgerichtet, verankert er Achtsamkeit vor sich. Stets achtsam atemet er ein, achtsam atmet er aus. (a) Lang einatmend weiß er: ‚Ich atme lang ein.‘ Lang ausatmend weiß er: ‚Ich atme lang aus.‘ (b) Kurz einatmend weiß er: ‚Ich atme kurz ein.‘ Kurz ausatmend weiß er: ‚Ich atme kurz aus.‘ (c) ‚Den ganzen Körper erlebend werde ich einatmen.‘, so übt er sich. ‚Den ganzen Körper erlebend werde ich ausatmen.‘, so übt er sich. (d) ‚Ich werde einatmen und dabei alle körperlichen Regungen beruhigen.‘, so übt er sich. ‚Ich werde ausatmen und dabei alle körperlichen Regungen beruhigen.‘, so übt er sich. So wie ein geschickter Drechsler oder sein Lehrling weiß, wenn er ein lange Rundung macht: ‚Ich mache eine lange Rundung.‘ oder wenn er eine kurze Rundung macht, weiß: ‚Ich mache eine kurze Rundung.‘ Genauso weiß ein Mönch, wenn er lang einatmet: ‚Ich atme lang ein.‘ …übt sich ein Mönch: ‚Ich werde ausatmen und dabei alle körperlichen Regungen beruhigen.‘

 

(Einsicht - wiederholter Schlussvers nach jeder Übung)

 

5. In dieser Weise verweilt er, indem er Körper als Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich oder beides. Oder er verweilt, indem er im Körper das Wesen des Enstehens oder des Verschwindens oder beides kontempliert. Oder die Erinnerung: ‚Das ist ein Körper.‘ ist einfach in ihm ausgereichend errichtet für Wissen und Achtsamkeit. Und er verweilt losgelöst ohne an irgendetwas in dieser Welt zu hängen. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

 

(2) Die vier Körperhaltungen

 

6. Ebenso, Mönche, wenn ein Mönch geht, weiß er: ‚Ich gehe.‘, wenn er steht, weiß er: ‚Ich stehe.‘,  wenn er sitzt [57], weiß er: ‚Ich sitze.‘ und wenn er liegt, weiß er: ‚Ich liege.‘ Oder er weiß jeweils die Haltung, in der sein Körper sich gerade befindet.

7. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

 

(3) Klarbewusstsein

 

8. Ebenso, Mönche, ist ein Mönch einer, der klarbewusst handelt, wenn er klarbewusst geradeausgeht oder umkehrt, klarbewusst nach vorne schaut oder zur Seite, klarbewusst seine Glieder beugt oder streckt, klarbewusst seine Robe trägt, klarbewusst sein Außengewand und seine Schale trägt, wenn er klarbewusst isst, trinkt, Nahrung zu sich nimmt und schmeckt, klarbewusst den Darm entleert oder uriniert, wenn er klarbewusst geht, steht, sitzt, einschläft, aufwacht, spricht oder schweigt, dann ist er einer, der klarbewusst handelt.

9. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

 

(4) Unreinheit der Körperteile

 

10. Ebenso, Mönche, reflektiert ein Mönch eben diesen Körper von den Fußsohlen aufwärts und vom Scheitel abwärts, von Haut umgeben, voller Unreinheit so: ‚In diesem Körper gibt es Kopfhaar, Körperhaar, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Därme, Magen, Magensäfte, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Spucke, Rotz, Gelenkschmiere und Urin.‘ So als wäre da ein Sack mit einer Öffnung, der an beiden Seiten voll mit allerlei Arten von Korn ist: Hügelreis, rotem Reis, Bohnen, Linsen, Hirse und weißem Reis und ein Mann mit gutem Auge diesen öffnet und so reflektiert: ‚Dies ist Hügelreis, dies ist roter Reis, dies sind Bohnen, dies sind Linsen, dies ist Hirse und dies ist weißer Reis.‘ Genauso reflektiert ein Mönch eben diesen Körper, der angefühlt ist mit allerlei Art Unreinheit so: ‚In diesem Körper gibt es Kopfhaar, …. und Urin.‘

11. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

 

(5) Die Elemente

 

12. Ebenso, Mönche reflektiert ein Mönch diesen Körper, egal in welcher Körperhaltung, durch die Elemente so: ‚ In diesem Körper gibt es das Erdelement, das Wasserelement, das Feuerelement und das Luftelement.‘ [58] So wie ein geschickter Fleischer oder sein Lehrling eine Kuh schlachtet und mit den zerschnittenen Stücken an einer Kreuzung sitzt. Genauso reflektiert ein Mönch eben diesen Körper durch die Elemente.

13. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

 

(6-14) Die neun Leichenfeld-Kontemplationen

 

14. Ebenso, Mönche, als würde er einen (a) ein, zwei oder drei Tage toten Leichnam sehen, der auf ein Leichenfeld geworfen wurde, aufgedunsen, aschgrau mit austretenden Körperflüssigkeiten, so vergleicht ihn ein Mönch mit seinem eigenen Körper: ‚Auch dieser Körper ist von gleicher Art, genauso wird er werden, nicht ausgenommen von diesem Schicksal ist er.‘

15. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

16. Ebenso, Mönche, als würde er einen Leichnam sehen, der auf ein Leichenfeld geworfen wurde, (b) von Krähen, Falken, Geiern, Hunden, Schakalen und diversen Würmern verzehrt, so vergleicht ihn ein Mönch mit seinem eigenen Körper: ‚Auch dieser Körper ist von gleicher Art, genauso wird er werden, nicht ausgenommen von diesem Schicksal ist er.‘

17. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend.

18–24. Ebenso, Mönche, als würde er einen Leichnam sehen, der auf ein Leichenfeld geworfen wurde, (c) ein Skelett mit Fleisch und Blut, von Sehnen zusammengehalten oder (d) ein fleischloses Skelett mit Blut beschmiert oder (e) ein Skelett ohne Fleisch und Blut oder (f) lose Knochen überall verteilt - hier ein Handknochen, dort ein Fußknochen, hier ein Schienbein, dort ein Oberschenkelknochen, hier ein Hüftknochen, dort ein Lendenwirbel, hier eine Rippe, dort ein Brustbein, hier ein Speiche, dort ein Schlüsselbein, hier ein Halswirbel, dort ein Unterkiefer, hier ein Zahn, dort ein Schädel -, so vergleicht ihn ein Mönch mit seinem eigenen Körper: ‚Auch dieser Körper ist von gleicher Art, genauso wird er werden, nicht ausgenommen von diesem Schicksal ist er.‘

25. In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend. 

26–30. Ebenso, Mönche, als würde er einen Leichnam sehen, der auf ein Leichenfeld geworfen wurde, (g) die Knochen weißlich verblichen in Perlmuttfarben oder (h) in Haufen gestapelt oder (i) mehr als ein Jahr alt, zersetzt und zu Staub zerfallen [59], so vergleicht ihn ein Mönch mit seinem eigenen Körper: ‚Auch dieser Körper ist von gleicher Art, genauso wird er werden, nicht ausgenommen von diesem Schicksal ist er.‘

31.In dieser Weise verweilt er, indem er den Körper kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Körper als Körper kontemplierend. 

 

II. Kontemplation der Gefühle - Vedanānupassanā 

 

32. Und wie, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Gefühle als Gefühle kontempliert? Da weiß ein Mönch, wenn er ein (a) angenehmes Gefühl fühlt: ‚Ich fühle ein angenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (b) unangenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein unangenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (c) weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (d) sinnlich angenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein sinnlich angenehmes Gefühl.‘, wenn er ein spirituell angenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein (e) spirituell angenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (f) sinnlich unangenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein sinnlich unangenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (g) spirituell unangenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein spirituell unangenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (h) sinnlich weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein sinnlich weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl.‘, wenn er ein (i) spirituell weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl fühlt, weiß er: ‚Ich fühle ein spirituell weder unangenehmes noch angenehmes Gefühl.‘

 

(Einsicht)

 

33. In dieser Weise verweilt er, indem er Gefühle als Gefühle kontempliert, innerlich oder äußerlich oder beides. Oder er verweilt, indem er in Gefühlen das Wesen des Enstehens oder des Verschwindens oder beides kontempliert. Oder die Erinnerung: ‚Das ist ein Gefühl.‘ ist einfach in ihm ausgereichend errichtet für Wissen und Achtsamkeit. Und er verweilt losgelöst ohne an irgendetwas in dieser Welt zu hängen. In dieser Weise verweilt ein Mönch, ein Gefühl als Gefühl kontemplierend.

 

III. Kontemplation des Herzens - Cittānupassanā 

 

34. Und wie, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Herz als Herz kontempliert? Da erkennt ein Mönch (a) ein von Lust betroffenens Herz als von Lust betroffen, ein (b) nicht von Lust betroffenes Herz als nicht von Lust betroffen, (c) ein von Hass betroffenens Herz als von Hass betroffen, (d) ein nicht von Hass betroffenes Herz als nicht von Hass betroffen, (e) ein von Verblendung betroffenens Herz als von Verblendung betroffen, (f) ein nicht von Verblendung betroffenes Herz als nicht von Verblendung betroffen, (g) ein enges Herz als eng, (h) ein weites Herz als weit, (i) ein zerstreutes Herz als zerstreut, (j) ein nicht zerstreutes Herz als nicht zerstreut, (k) ein erhabenes Herz als erhaben, (l) ein nicht erhabenes Herz als nicht erhaben, (m) ein übertreffliches Herz als übertrefflich, (n) ein unübertreffliches Herz als unübertrefflich, (o) ein gesammeltes Herz als gesammelt, (p) ein ungesammeltes Herz als ungesammelt, (q) ein befreites Herz als befreit, (r) ein ungefreites Herz als unbefreit.

 

(Einsicht)

 

35. In dieser Weise verweilt er, indem er Herz als Herz kontempliert, innerlich oder äußerlich oder beides. Oder er verweilt, indem er im Herzen das Wesen des Enstehens [60] oder des Verschwindens oder beides kontempliert. Oder die Erinnerung: ‚So ist das Herz.‘ ist einfach in ihm ausgereichend errichtet für Wissen und Achtsamkeit. Und er verweilt losgelöst ohne an irgendetwas in dieser Welt zu hängen. In dieser Weise verweilt ein Mönch das Herz als Herz kontemplierend.

 

IV. Kontemplation des Dhamma - Dhammānupassanā

 

(1) Die fünf Hemmungen 

 

36. Und wie, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert? Da verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der fünf Hemmungen kontempliert. Und wie verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der fünf Hemmungen kontempliert? (a) Wenn Sinnenlust in ihm ist, erkennt er: ‚Sinnenlust ist in mir.‘ Wenn keine Sinnenlust in ihm ist, erkennt er: ‚Sinnenlust ist nicht in mir.‘ Außerdem versteht er auch, wie noch nicht aufgekommene Sinnenlust in ihm aufkommen kann, wie bereits aufgekommene Sinnenlust aufgegeben wird und wodurch in Zukunft keine Sinnenlust mehr in ihm aufkommt. (b) Wenn Böswilligkeit in ihm ist, erkennt er: ‚ Böswilligkeit ist in mir.‘ Wenn keine Böswilligkeit in ihm ist, erkennt er: ‚Böswilligkeit ist nicht in mir.‘ Außerdem versteht er auch, wie noch nicht aufgekommene Böswilligkeit in ihm aufkommen kann, wie bereits aufgekommene Böswilligkeit aufgegeben wird und wodurch in Zukunft keine Böswilligkeit mehr in ihm aufkommt. (c) Wenn Trägheit und Schlaffheit in ihm ist, erkennt er: ‚Trägheit und Schlaffheit ist in mir.‘ Wenn keine Trägheit und Schlaffheit in ihm ist, erkennt er: ‚Trägheit und Schlaffheit ist nicht in mir.‘ Außerdem versteht er auch, wie noch nicht aufgekommene Trägheit und Schlaffheit in ihm aufkommen kann, wie bereits aufgekommene Trägheit und Schlaffheit aufgegeben wird und wodurch in Zukunft keine Trägheit und Schlaffheit mehr in ihm aufkommt. (d) Wenn Aufgeregtheit und Herzensunruhe in ihm ist, erkennt er: ‚Aufgeregtheit und Herzensunruhe ist in mir.‘ Wenn keine Aufgeregtheit und Herzensunruhe in ihm ist, erkennt er: ‚ Aufgeregtheit und Herzensunruhe ist nicht in mir.‘ Außerdem versteht er auch, wie noch nicht aufgekommene Aufgeregtheit und Herzensunruhe in ihm aufkommen kann, wie bereits aufgekommene Aufgeregtheit und Herzensunruhe aufgegeben wird und wodurch in Zukunft keine Aufgeregtheit und Herzensunruhe mehr in ihm aufkommt. (e) Wenn Zweifel in ihm ist, erkennt er: ‚ Zweifel ist in mir.‘ Wenn kein Zweifel in ihm ist, erkennt er: ‚Zweifel ist nicht in mir.‘ Außerdem versteht er auch, wie noch nicht aufgekommener Zweifel in ihm aufkommen kann, wie bereits aufgekommener Zweifel aufgegeben wird und wodurch in Zukunft kein Zweifel mehr in ihm aufkommt. 

 

(Einsicht)

 

37. In dieser Weise verweilt er, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert, innerlich oder äußerlich oder beides. Oder er verweilt, indem er im Dhamma das Wesen des Enstehens [60] oder des Verschwindens oder beides kontempliert. Oder die Erinnerung: ‚Das ist Dhamma.‘ ist einfach in ihm ausgereichend errichtet für Wissen und Achtsamkeit. Und er verweilt losgelöst ohne an irgendetwas in dieser Welt zu hängen. In dieser Weise verweilt ein Mönch den Dhamma als Dhamma bezüglich der fünf Hemmungen kontemplierend.

 

(2) Die fünf Anhäufungen des Anhängens

 

38. Ebenso, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma [61] bezüglich der fünf Anhäufungen des Anhängens kontempliert. Und wie verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der fünf Anhäufungen des Anhängens kontempliert? Da erkennt ein Mönch: (a) ‚So ist Form, so ihr Entstehen, so ihre Auflösung. (b) So ist Gefühl, so sein Enstehen, so seine Auflösung. (c) So ist Wahrnehmung, so ihr Entstehen, so ihre Auflösung. (d) So ist der Geisteszustand, so sein Entstehen, so seine Auflösung. (e) So ist Bewusstsein, so sein Entstehen, so seine Auflösung.‘

39. In dieser Weise verweilt er, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Dhamma als Dhamma bezüglich der Anhäufungen des Anhängens kontemplierend.

 

(3) Die sechs Sinne

 

40. Ebenso, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der sechs inneren und äußeren Sinnesgrundlagen kontempliert. Und wie verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der sechs inneren und äußeren Sinnesgrundlagen kontempliert? Da erkennt ein Mönch das Auge, er erkennt Form und er erkennt die Fessel, die abhängig von beiden entsteht. Außerdem versteht er auch wie die noch nicht entstandene Fessel in ihm entstehen kann, wie die bereits entstandene Fessel aufgegeben wird und wodurch in Zukunft keine Fessel mehr in ihm ensteht. Er versteht das Ohr und Geräusche, die Nase und Gerüche, die Zunge und Geschmäcke, den Körper und Berührbares, sowie das Denken und Geistiges auf die gleiche Weise. 

41. In dieser Weise verweilt er, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Dhamma als Dhamma bezüglich der sechs inneren und äußeren Sinnesgrundlagen kontemplierend.

 

(4) Die sieben vollkommenen Erwachungsfaktoren

 

42. Ebenso, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der sieben vollkommenen Erwachungsfaktoren kontempliert. Und wie verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der sieben vollkommenen Erwachungsfaktoren kontempliert? (a) Wenn der vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit in ihm vorhanden ist, erkennt er: ‚Der vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit ist in mir vorhanden.‘ Oder wenn der vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit nicht in ihm vorhanden ist, erkennt er [62]: ‚Der vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit ist nicht in mir vorhanden.‘ Außerdem versteht er auch, wie der noch nicht entstandene vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit in ihm entstehen kann, und wie der enstandene vollkommene Erleuchtungsfaktor der Achtsamkeit in ihm durch Entfaltung zur Erfüllung kommt. Und genauso mit den vollkommenen Erleuchtungsfaktoren der (b) Dhamma-Untersuchung, der (c) Energie, der (d) Freude, der (e) Stille, der (f) Sammlung und des (g) Gleichmuts. Er erkennt, ob ein vollkommener Erleuchtungsfaktor in ihm vorhanden ist oder nicht. Außerdem versteht er auch, wie der noch nicht entstandene vollkommene Erleuchtungsfaktor in ihm entstehen kann, und wie der enstandene vollkommene Erleuchtungsfaktor in ihm durch Entfaltung zur Erfüllung kommt.

43. In dieser Weise verweilt er, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Dhamma als Dhamma bezüglich der sieben vollkommenen Erwachungsfaktoren kontemplierend.

 

(5) Die Vier Edlen Wahrheiten

 

44. Ebenso, Mönche, verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der Vier Edlen Wahrheiten kontempliert. Und wie verweilt ein Mönch, indem er Dhamma als Dhamma bezüglich der Vier Edlen Wahrheiten kontempliert? (a) Da erkennt ein Mönch, wie es wirklich ist: ‚Dies ist Leiden.‘ (b) Er erkennt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist das Entstehen des Leidens.‘ (c) Er erkennt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist die Auflösung des Leidens.‘ (d) Er erkennt, wie es wirklich ist: ‚Dies ist  der Weg, der zur Auflösung des Leidens führt.‘

45. In dieser Weise verweilt er, indem er Dhamma als Dhamma kontempliert, innerlich oder äußerlich …. Auch in dieser Weise verweilt ein Mönch den Dhamma als Dhamma bezüglich der Vier Edlen Wahrheiten kontemplierend.

 

(Zusammenfassung)

 

46. Mönche, wer auch immer diese vier Anwendungen der Achtsamkeit in dieser Weise für sieben Jahre entfaltet, von dem kann man erwarten, dass er eins von zwei Zielen erreicht: entweder letztendliches Wissen hier und jetzt oder, falls da noch eine Spur von Anhängen in ihm übrig ist, Niewiederkehr. 

Ach, vergesst die sieben Jahre, Mönche. [63] Wer auch immer diese vier Anwendungen der Achtsamkeit in dieser Weise für sechs Jahre, … fünf Jahre, … vier Jahre, … drei Jahre, … zwei Jahre, … ein Jahr entfaltet, von dem kann man erwarten, dass er eins von zwei Zielen erreicht: entweder letztendliches Wissen hier und jetzt oder, falls da noch eine Spur von Anhängen in ihm übrig ist, Niewiederkehr. 

Ach, vergesst das eine Jahr, Mönche. Wer auch immer diese vier Anwendungen der Achtsamkeit in dieser Weise für sieben Monate, … fünf Monate, … vier Monate, … drei Monate, … zwei Monate, … einen Monat, … einen halben Monat entfaltet, von dem kann man erwarten, dass er eins von zwei Zielen erreicht: entweder letztendliches Wissen hier und jetzt oder, falls da noch eine Spur von Anhängen in ihm übrig ist, Niewiederkehr. Ach, vergesst den halben Monat, Mönche. Wer auch immer diese vier Anwendungen der Achtsamkeit in dieser Weise für sieben Tage entfaltet, von dem kann man erwarten, dass er eins von zwei Zielen erreicht: entweder letztendliches Wissen hier und jetzt oder, falls da noch eine Spur von Anhängen in ihm übrig ist, Niewiederkehr.

47. Das war gemeint, wenn gesagt wurde: ‚Mönche, dies ist der Weg, der nur ein Ziel hat: die Reinigung der Wesen, die Überwindung von Kummer und Klage, die Beendigung von Leiden und Trauer, die Erreichung des wahren Weges, die Verwirklichung von Nibbāna, nämlich die vier Anwendungen der Achtsamkeit.‘“

Das sagte der Erhabene und die Mönche waren zufrieden und erfreuten sich an den Worten des Erhabenen.

 

 

MN55 Jīvaka Sutta - An Jīvaka

1. So habe ich gehört. Zu einer Zeit lebte der Erhabene in Rājagaha im Mangohain von Jīvaka Komārabhacca.

2. Da ging Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen und nachdem er sich verbeugt hatte, setzte er sich an einer Seite nieder und sagte zum Erhabenen:

3. „Ehrwürdiger Herr, das habe ich gehört: ‚Sie schlachten Lebewesen für den Einsiedler Gotama. Der Einsiedler Gotama isst wissentlich Fleisch von Tieren, die um seinetwillen getötet wurden.‘ Ehrwürdiger Herr, sagen diejenigen, die so sprechen, was vom Erhabenen gesagt wurde und verfälschen ihn nicht mit dem, was den Tatsachen widerspricht? Erklären sie in Übereinstimmung mit dem Dhamma, sodass aus ihren Behauptungen berechtigterweise nichts, was einen Grund für Tadel bietet, abgeleitet werden kann?“ [369]

4. „Jīvaka, diejenigen, die so sprechen, sagen nicht, was von mir gesagt wurde, sondern stellen mich falsch dar mit dem, was unwahr ist und den Tatsachen widerspricht.

5. Jīvaka, ich sage, dass es drei Fälle gibt, in denen Fleisch nicht gegessen werden sollte: Wenn gesehen, gehört oder vermutet wird [,dass das Lebewesen für einen selbst geschlachtet wurde]. Ich sage, dass Fleisch in diesen drei Fällen nicht gegessen werden sollte. Ich sage, dass es drei Fälle gibt, in denen Fleisch gegessen werden kann: wenn nicht gesehen, nicht gehört und nicht vermutet wird [,dass das Lebewesen für einen selbst geschlachtet wurde]. Ich sage, dass Fleisch in diesen drei Fällen gegessen werden kann.

6. Nun, Jīvaka, da lebt irgendein Mönch in Abhängigkeit von einer bestimmten Siedlung oder eines Dorfes. Er verweilt, indem er ein Gebiet mit einem Herz erfüllt von liebender Güte durchdringt, ebenso ein zweites, ein drittes, ein viertes, sowohl nach oben, nach unten, um sich herum und überallhin. Für alle, so wie für sich selbst, durchdringt er die ganze Welt mit einem Herz erfüllt von liebender Güte, grenzenlos, erhaben, unermesslich, ohne Feindschaft und ohne Bosheit. Da kommt ein Haushälter oder der Sohn eines Haushälters zu ihm und lädt ihn zum Essen am nächsten Tag ein. Der Mönch akzeptiert, wenn er mag. Wenn die Nacht dann zu Ende ist, zieht er sich morgens an, nimmt seine Schale und seine äußere Robe und geht zum Haus des Haushälters oder Haushältersohnes und setzt sich auf einen für ihn bereitgemachten Platz. Dann serviert der Haushälter oder Haushältersohn ihm vorzügliche Almosen. Er denkt nicht: ‚Wie gut, dass der Haushälters oder Haushältersohn mich mit vorzüglichen Almosen versorgt! Wenn nur der Haushälter oder Haushältersohn mich auch in Zukunft mit solch vorzüglichen Almosen bedienen würde.‘ Er denkt nicht so. Er isst diese Almosen, ohne an sie gebunden zu sein, ohne darin vernarrt zu sein und ohne sich dem völlig zu ergeben, die Gefahr darin sehend und das Entrinnen daraus erkennend. Was denkst du, Jīvaka? Würde dieser Mönch sich bei einer solchen Gelegenheit für seine eigene Bedrängnis entscheiden, oder für die Bedrängnis anderer oder für die Bedrängnis beider?“ - „Nein, ehrwürdiger Herr.“ - „Ist es nicht so, Jīvaka, das ein Mönch in dieser Situation das Essen untadelig isst?“

7. „Ja, ehrwürdiger Herr! Das habe ich gehört, ehrwürdiger Herr: ‚Brahmā verweilt in liebender Güte.‘ Ehrwürdiger Herr, der Erhabene ist dafür mein sichtbares Zeugnis, denn der Erhabene verweilt in liebender Güte.“ - „Jīvaka, jede Lust, [370] jeder Hass, jede Verblendung, durch die Böswilligkeit entstehen könnte, wurde vom Wahrheitsfinder aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, wie zu einem Palmenstumpf gemacht, so entfernt, dass diese in Zukunft nicht mehr entstehen können. Wenn das, was du gesagt hast, sich darauf bezieht, dann akzeptiere ich es.“ - „Ehrwürdiger Herr, was ich gesagt habe, bezog sich genau darauf.“

8-10. Nun, Jīvaka, da lebt irgendein Mönch in Abhängigkeit von einer bestimmten Siedlung oder eines Dorfes. Er verweilt, indem er ein Gebiet durchdringt mit einem Herz erfüllt von Mitgefühl, … mit einem Herz erfüllt von Mitfreude, … mit einem Herz erfüllt von Gleichmut, ebenso ein zweites, ein drittes, ein viertes, sowohl nach oben, nach unten, um sich herum und überallhin. Für alle, so wie für sich selbst, durchdringt er die ganze Welt mit einem Herz erfüllt von Mitgefühl, … mit einem Herz erfüllt von Mitfreude, … mit einem Herz erfüllt von Gleichmut, grenzenlos, erhaben, unermesslich, ohne Feindschaft und ohne Bosheit. Da kommt ein Haushälter oder der Sohn eines Haushälters zu ihm und lädt ihn zum Essen am nächsten Tag ein. Der Mönch akzeptiert, wenn er mag … Was denkst du, Jīvaka? Würde dieser Mönch sich bei einer solchen Gelegenheit für seine eigene Bedrängnis entscheiden, oder für die Bedrängnis anderer oder für die Bedrängnis beider?“ - „Nein, ehrwürdiger Herr.“ - „Ist es nicht so, Jīvaka, das ein Mönch in dieser Situation das Essen untadelig isst?“

11. „Ja, ehrwürdiger Herr! Das habe ich gehört, ehrwürdiger Herr: ‚Brahmā verweilt in Mitgefühl.‘ Ehrwürdiger Herr, der Erhabene ist dafür mein sichtbares Zeugnis, denn der Erhabene verweilt in Mitgefühl.“ - „Jīvaka, jede Lust, jeder Hass, jede Verblendung, durch die Grausamkeit oder Unzufriedenheit oder Abneigung entstehen könnte, wurde vom Wahrheitsfinder aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, wie zu einem Palmenstumpf gemacht, so entfernt, dass diese in Zukunft nicht mehr entstehen können. Wenn das, was du gesagt hast, sich darauf bezieht, dann akzeptiere ich es.“ - [371] „Ehrwürdiger Herr, was ich gesagt habe, bezog sich genau darauf.“

12. „Wenn jemand ein Lebewesen schlachtet, besonders für den Wahrheitsfinder oder einen Schüler des Wahrheitsfinders, häuft er in fünf Fällen viel Unverdienst für sich auf. Wenn er sagt: ‚Geh und hole das Lebewesen‘, ist dies der erste Fall, in dem er viel Unverdienst für sich aufhäuft. Wenn dieses Lebewesen Schmerz und Trauer erfährt, indem es an einem Halsstrick geführt wird, ist dies der zweite Fall, in dem er viel Unverdienst für sich aufhäuft. Wenn er sagt: ‚Geh und schlachte dieses Lebewesen‘, ist dies der dritte Fall, in dem er viel Unverdienst für sich aufhäuft. Wenn dieses Lebewesen Schmerz und Trauer erfährt, weil es geschlachtet wird, ist dies der vierte Fall, in dem er viel Unverdienst für sich aufhäuft. Wenn er den Wahrheitsfinder oder einen Schüler des Wahrheitsfinders mit Nahrung versorgt, die nicht erlaubt ist, ist dies der fünfte Fall, in dem er viel Unverdienst für sich aufhäuft. Jeder, der ein Lebewesen schlachtet, besonders für den Wahrheitsfinder oder einen Schüler des Wahrheitsfinders, häuft in diesen fünf Fällen viel Unverdienst für sich auf.“

13. Als dies gesagt wurde, sprach Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen: „Es ist wunderbar, ehrwürdiger Herr, es ist exzellent! Die Mönche essen tatsächlich [nur] Nahrung, die erlaubt ist. Die Mönche essen tatsächlich tadelloses Essen. Großartig, Meister Gotama! Großartig, Meister Gotama! … Ich nehme meine Zuflucht bei Meister Gotama und beim Dhamma und beim Sangha der Mönche. Von heute an möge mich der Meister Gotama als seinen Laienschüler erinnern, der bei ihm Zuflucht nahm auf Lebenszeit.

 

 

AN 7:21 Sārandada (Die sieben Grundsätze des Nichtabstiegs I)

[IV 16] So habe ich gehört. Bei einer Gelegenheit wohnte der Erhabene in Vesālī am Sārandada-Schrein. Dann näherten sich einige Licchavis dem Erhabenen, verbeugten sich und setzten sich zu einer Seite nieder. Da sprach der Erhabene zu ihnen: „Ich werde euch, Licchavis, sieben Prinzipien des Nichtabstiegs lehren. Hört gut zu und passt genau auf, was ich sagen werde.“ - „Ja, erhwürdiger Herr.“, antworteten die Licchavis. Der Erhabene sagte dies: „Und was, Licchavis, sind die sieben Prinzipien des Nichtabstiegs? (1) Licchavis, solange sich die Vajjis oft versammeln und häufige Versammlungen abhalten, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (2) Solange sich die Vajjis in Harmonie versammeln, sich in Harmonie zusammenschließen und die Angelegenheiten der Vajjis in Harmonie regeln, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (3) Solange die Vajjis nichts beschliessen oder abschaffen, was bereits beschlossen wurde, sondern die alten Vajji-Prinzipien, wie sie erlassen wurden, beachten und befolgen, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (4) Solange die Vajjis die Ältesten der Vajji ehren, respektieren, schätzen, verehren und denken, dass sie geachtet werden sollten, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (5) Solange die Vajjis Frauen und Mädchen nicht von ihren Familien entführen und sie nicht zwingen, mit ihnen zu leben, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (6) Solange die Vajjis ihre traditionellen Schreine (alte große Bäume, die von allen verehrt wurden) ehren, respektieren, achten und verehren, sowohl diejenigen innerhalb der Stadt als auch jene außerhalb [17] und nicht die rechtmäßigen Abgaben und Gaben vernachlässigen, die auch früher schon gegeben und verrichtet wurden, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (7) Solange die Vajjis rechtschaffene Sicherheit gewährleisten, Unterkunft und Schutz für Arahants (oder: umherwandernde Heilige) bieten [mit der Absicht]: ‚Wie können jene Arahants, die noch nicht hierher gekommen sind, in unsere Gegend kommen, und wie können jene Arahants, die bereits gekommen sind, ruhig hier wohnen?‘, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. Licchavis, solange diese sieben Prinzipien des Nichtabstiegs unter den Vajjis fortbestehen und die Vajjis in ihnen gesehen werden, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg.“ 

 

AN 7:22 Vassakāra (Die sieben Grundsätze des Nichtabstiegs II)

So habe ich gehört. Bei einer Gelegenheit wohnte der Erhabene in Rājagaha auf dem Geierberg. Bei dieser Gelegenheit wollte König Ajātasattu Vedehiputta von Magadha gegen die Vajjis Krieg führen. Er sprach so: ‚So stark und mächtig diese Vajjis auch sind, ich werde sie vernichten, sie zerstören, Schrecken und Unglück über sie bringen.‘ Dann wandte sich König Ajātasattu an den obersten Minister von Magadha, den Brahmanen Vassakāra: „Komm, Brahmane, geh zum Erhabenen und verbeuge dich in meinem Namen mit dem Kopf zu seinen Füßen. Erkundige dich, ob er wohl auf ist, gesund, fit und stark und sich wohl fühlt. Sprich dann zu ihm: ‚Ehrwürdiger Herr, König Ajātasattu möchte Krieg gegen die Vajjis führen. Er spricht so: ‚So stark und mächtig diese Vajjis auch sind, ich werde sie vernichten, sie zerstören, Schrecken und Unglück über sie bringen.‘ Merke dir gut, wie der Erhabene dir antwortet und berichte es mir, denn ein Wahrheitsfinder spricht die Wahrheit.“ - „Ja, Herr!“, antwortete der Brahmane Vassakāra. Danach erhob er sich von seinem Sitz und ging zum Erhabenen. Er tauschte Grüße mit dem Erhabenen aus, und als sie Grüße und herzliche Worte ausgetauscht hatten, setzte er sich zu einer Seite nieder und sagte ihm alles, was ihm König Ajātasattu aufgetragen hatte. Bei dieser Gelegenheit stand der ehrenwerte Ānanda hinter dem Erhabenen. Der Erhabene wandte sich daraufhin an den ehrenwerten Ānanda: (1) „Ānanda, hast du gehört, dass sich die Vajjis oft versammeln und häufige Versammlungen abhalten?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange sich die Vajjis oft versammeln und häufige Versammlungen abhalten, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (2) Hast du gehört, Ānanda, dass sich die Vajjis in Harmonie versammeln, sich in Harmonie zusammenschließen und die Angelegenheiten der Vajjis in Harmonie regeln?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange sich die Vajjis in Harmonie versammeln, [19] sich in Harmonie zusammenschließen und die Angelegenheiten der Vajjis in Harmonie regeln, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (3) Hast du gehört, Ānanda, dass die Vajjis nichts beschliessen oder abschaffen, was bereits beschlossen wurde, sondern die alten Vajji-Regeln, wie sie erlassen wurden, beachten und befolgen?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange die Vajjis nichts beschliessen oder abschaffen, was bereits beschlossen wurde, sondern die alten Vajji-Regeln, wie sie erlassen wurden, beachten und befolgen, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (4) Hast du gehört, Ānanda, dass die Vajjis die Ältesten der Vajji ehren, respektieren, schätzen, verehren und denken, dass sie geachtet werden sollten?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange die Vajjis die Ältesten der Vajji ehren, respektieren, schätzen, verehren und denken, dass sie geachtet werden sollten, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (5) Hast du gehört, Ānanda, dass die Vajjis Frauen und Mädchen nicht von ihren Familien entführen und sie nicht zwingen, mit ihnen zu leben?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das nicht tun.“ - „Ānanda, solange die Vajjis Frauen und Mädchen nicht von ihren Familien entführen und sie nicht zwingen, mit ihnen zu leben, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (6) Hast du gehört, Ānanda, dass die Vajjis ihre traditionellen Schreine (alte große Bäume, die von allen verehrt wurden) ehren, respektieren, achten und verehren, sowohl diejenigen innerhalb der Stadt als auch jene außerhalb und nicht die rechtmäßigen Abgaben und Gaben vernachlässigen, die auch früher schon gegeben und verrichtet wurden?“ -  „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange die Vajjis [20] ihre traditionellen Schreine ehren, respektieren, achten und verehren, sowohl diejenigen innerhalb der Stadt als auch jene außerhalb [17] und nicht die rechtmäßigen Abgaben und Gaben vernachlässigen, die auch früher schon gegeben und verrichtet wurden, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg. (7) Hast du gehört, Ānanda, dass die Vajjis rechtschaffene Sicherheit gewährleisten, Unterkunft und Schutz für Arahants (oder: umherwandernde Heilige) bieten [mit der Absicht]: ‚Wie können jene Arahants, die noch nicht hierher gekommen sind, in unsere Gegend kommen, und wie können jene Arahants, die bereits gekommen sind, ruhig hier wohnen‘?“ - „Ich habe gehört, Ehrwürdiger, dass sie das tun.“ - „Ānanda, solange die Vajjis rechtschaffene Sicherheit gewährleisten, Unterkunft und Schutz für Arahants (oder: umherwandernde Heilige) bieten [mit der Absicht]: ‚Wie können jene Arahants, die noch nicht hierher gekommen sind, in unsere Gegend kommen, und wie können jene Arahants, die bereits hierher gekommen sind, ruhig hier wohnen?‘, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg.“ Dann wandte sich der Erhabene an den Brahmanen Vassakāra, den obersten Minister von Magadha: „Bei einer Gelegenheit, Brahmane, wohnte ich in Vesālī am Sārandada-Schrein. Dort lehrte ich die Vajjis diese sieben Prinzipien des Nichtabstiegs. Solange diese sieben Prinzipien des Nichtabstiegs unter den Vajjis fortbestehen und die Vajjis in ihnen gesehen werden, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg.“ Als dies gesagt wurde, sprach der Brahmane Vassakāra zum Erhabenen: „Wenn Meister Gotama, die Vajjis, auch nur einen dieser Grundsätze des Nichtabstiegs einhalten würden, würde nur Wachstum für sie entstehen, kein Abstieg. Ganz davon zu schweigen, wenn sie alle sieben beachten? König Ajātasattu Vedehiputta von Magadha, Meister Gotama, kann die Vajjis nicht durch Krieg einnehmen, höchstens [21] durch Verrat oder innere Zwietracht. Und jetzt, Meister Gotama, müssen wir gehen. Wir sind beschäftigt und haben viel zu tun.“ - „Du magst gehen, Brahmane, wie es dir recht ist.“ Da erhob sich der Brahmane Vassakāra, der oberste Minister von Magadha, von seinem Platz, erfreut und zufrieden über die Worte des Erhabenen, und ging . 

 

AN 7:23 Nichtabstieg (Die sieben Grundsätze des Nichtabstiegs III)

So habe ich gehört. Bei einer Gelegenheit wohnte der Erhabene bei Rājagaha auf dem Geierhügel. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: „Mönche, ich werde euch sieben Prinzipien des Nichtabstiegs lehren. Hört gut zu und passt genau auf, was ich sagen werde.“ -  „Ja, erhwürdiger Herr.“, antworteten die Mönche. Der Erhabene sagte dies: „Und was, Mönche, sind die sieben Prinzipien des Nichtabstiegs? (1) Solange sich die Mönche oft versammeln und häufige Versammlungen abhalten, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (2) Solange sich die Mönche in Harmonie versammeln, sich in Harmonie zusammenschließen und die Angelegenheiten der Mönche in Harmonie regeln, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (3) Solange die Mönche nichts beschliessen oder abschaffen, was bereits beschlossen wurde, sondern die erlassenen Trainingsregeln halten und befolgen, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (4) Solange die Mönche jene Mönche, die Älteste sind, seit langem ordiniert, Väter und Leiter des Saṅgha, ehren, respektieren, schätzen, verehren und denken, dass sie geachtet werden sollten, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (5) Solange die Mönche nicht unter die Kontrolle entstandener Sehnsucht geraten, die zu neuer Existenz führt, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (6) Solange die Mönche auf Waldeinsiedelei bedacht sind, [22] ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. (7) Solange die Mönche jeweils ihre Achtsamkeit festigen [mit der Absicht]: ‚Wie können sich Mitmönche mit gutem Verhalten, die noch nicht hierher gekommen sind, hierher kommen? Und wie können sich Mitmönche, die sich gut verhalten und bereits hier sind, ruhig hier wohnen?’, ist für sie nur Wachstum zu erwarten, kein Abstieg. Mönche, solange diese sieben Prinzipien des Nichtabstiegs unter den Mönchen fortbestehen und die Mönche in ihnen gesehen werden, ist nur Wachstum für sie zu erwarten, kein Abstieg.“

 

AN 8:26 (6) An Jīvaka 

Bei einer Gelegenheit wohnte der Erhabene in Rājagaha in Jīvakas Mangohain. Da näherte sich Jīvaka Komārabhacca dem Erhabenen, huldigte ihm, setzte sich auf die Seite und sagte zu ihm: „Inwiefern, Bhante, ist jemand ein Laienanhänger?“ - „Wenn, Jīvaka, jemand seine Zuflucht zum Buddha, zum Dhamma und zum Saṅgha genommen hat, ist er auf diese Weise ein Laienanhänger.“ - „Inwiefern, Bhante, ist er ein tugendhafter Laienanhänger?“ -  „Wenn, Jīvaka, ein Laienanhänger auf folgende Dinge verzichtet: die Zerstörung des Lebens; zu nehmen, was nicht gegeben ist; sexuelles Fehlverhalten; falsche Rede und auf Alkohol, Wein oder berauschende Mittel, die die Ursache für Unachtsamkeit sind. Auf diese Weise ist ein Laienanhänger tugendhaft.“ - „In welcher Weise, Bhante, praktiziert ein Laienanhänger für sein eigenes Wohlergehen, aber nicht für das Wohlergehen anderer?“ - [221] (1) „Wenn, Jīvaka, ein Laienanhänger, selbst in Vertrauen vollendet ist, aber andere nicht ermutigt, in Vertrauen vollendet zu sein;  (2) wenn er selbst in tugendhaftem Verhalten vollendet ist, aber andere nicht dazu ermutigt, in tugendhaftem Verhalten vollendet zu sein; (3) wenn er selbst in Großzügigkeit vollendet ist, aber andere nicht dazu ermutigt, in Großzügigkeit vollendet zu sein; (4) wenn er selbst Mönche aufsuchen will, aber andere nicht ermutigt, Mönche aufzusuchen; (5) wenn er selbst den guten Dhamma hören möchte, aber andere nicht ermutigt, den guten Dhamma zu hören; (6) wenn er selbst die Lehren, die er gehört hat, im Gedächtnis behält, aber andere nicht ermutigt, die Lehren im Gedächtnis zu behalten; (7) wenn er selbst die Bedeutung der gelernten Lehren untersucht, aber andere nicht dazu ermutigt, ihre Bedeutung zu untersuchen; (8) wenn er selbst die Bedeutung und den Dhamma verstanden hat und dem Dhamma gemäß praktiziert, aber andere nicht dazu ermutigt. Es ist in dieser Weise, Jīvaka, dass ein Laienanhänger für sein eigenes Wohlergehen praktiziert, aber nicht für das Wohlergehen anderer.“ - „In welcher Weise, Bhante, praktiziert ein Laienanhänger für sein eigenes Wohlergehen und für das Wohlergehen anderer?“ - (1) „Wenn, Jīvaka, ein Laienanhänger, selbst in Vertrauen vollendet ist und andere ermutigt, in Vertrauen vollendet zu sein;  (2) wenn er selbst in tugendhaftem Verhalten vollendet ist und andere dazu ermutigt, in tugendhaftem Verhalten vollendet zu sein; (3) wenn er selbst in Großzügigkeit vollendet ist und andere dazu ermutigt, in Großzügigkeit vollendet zu sein; (4) wenn er selbst Mönche aufsuchen will, und andere ermutigt, Mönche aufzusuchen; (5) wenn er selbst den guten Dhamma hören möchte und andere ermutigt, den guten Dhamma zu hören; (6) wenn er selbst die Lehren, die er gehört hat, im Gedächtnis behält und andere ermutigt, die Lehren im Gedächtnis zu behalten; (7) wenn er selbst die Bedeutung der gelernten Lehren untersucht und andere dazu ermutigt, ihre Bedeutung zu untersuchen; (8) wenn er selbst die Bedeutung [222] und den Dhamma verstanden hat und dem Dhamma gemäß praktiziert und andere dazu ermutigt. Es ist in dieser Weise, Jīvaka, dass ein Laienanhänger für sein eigenes Wohlergehen praktiziert und für das Wohlergehen anderer.“ 

 

Udāna 1.10 Bāhiya Sutta

  So habe ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī in Jetas Wäldchen, Anāthapiṇḍikas Park. Damals lebte Bāhiya Dārucīriya in der Nähe von Suppāraka, am Ufer des Ozeans, und war jemand, der hoch geschätzt, geehrt, verehrt, respektiert und geachtet wurde, jemand der Roben, Almosenspeise, Unterkunft und medizinische Versorgung für den Krankheitsfall erhielt. 

   Und als Bāhiya Dārucīriya allein in Zurückgezogenheit praktizierte, kam ihm im Herzen folgender Gedanke: ‚Ich gehöre zu denjenigen in der Welt, die Arahants sind oder den Weg zur Arahantschaft erreicht haben.‘ Da kam ein himmlisches Wesen zu Bāhiya, ein ehemaliger Blutsverwandter Bāhiyas, der mit seinem Herzen das Herz von Bāhiya Dārucīriya verstand. Und weil er Mitgefühl mit ihm hatte und um sein Wohlergehen bemüht war, sagte er ihm folgendes: „Bāhiya, du bist weder ein Arahant noch hast du den Weg der Arahantschaft betreten. Was du praktizierst, kann dich weder zur Arahantschaft noch auf den Weg zur Arahantschaft führen.“ - „Dann sag mir, wer in dieser Welt mit ihren himmlischen Wesen Arahants sind oder den Weg zur Arahantschaft betreten haben.“ - „Bāhiya, da gibt es einen Ort mit Namen Sāvatthī in einem weit entfernten Land. Dort verweilt der Erhabene, der Arahant, der vollkommen aus sich heraus Erleuchtete. Dieser Erhabene ist wahrlich ein Arahant und er lehrt den Dhamma zur Erreichung von Arahantschaft.“ 

  Und Bāhiya Dārucīriya, tief bewegt von diesem himmlischen Wesen, ging sofort von Suppāraka fort. Und indem er überall nur für eine Nacht blieb, kam er schließlich bei Sāvatthī in Jetas Wäldchen, Anāthapiṇḍikas Park, an. Zu dieser Zeit gingen viele Mönche im Freien auf und ab. Da näherte sich Bāhiya Dārucīriya diesen Mönchen und sagte zu ihnen: „Ehrenwerte, wo verweilt der Erhabene, der Arahant, der vollkommen aus sich heraus Erleuchtete? Ich möchte den Erhabenen sehen, der ein Arahant, ein vollkommen aus sich heraus Erleuchteter ist.“ - „Der Erhabene ist gerade zu den Häusern auf Almosenrunde gegangen.“ 

   Da verließ Bāhiya unverzüglich das Jeta Wäldchen und als er Sāvatthī betrat, sah er den Erhabenen um Almosen gehen: angenehm, liebenswert zu sehen, mit friedvollem Ausdruck, stillem Geist, verwirklicht in überragender Ruhe und Sammlung, achtsam, mit gezähmten Sinnen, ein echter Nāga! Und Bāhiya ging zum Erhabenen, fiel vor seinen Füßen ehrerbietend zu Boden und bat den Erhabenen: „Möge mir der Erhabene den Dhamma lehren, möge mir der Glücklichgegangene den Dhamma lehren, denn dies wird für lange Zeit zu meinem Wohlergehen und Glück sein!“ Da antwortete der Erhabene: „Bāhiya, jetzt ist die falsche Zeit! Wir sind gerade unter die Häuser gegangen, um Almosen zu sammeln.“ Doch Bāhiya bat ein zweites Mal: „Ehrwürdiger, wer weiß, wie lange der Erhabene oder ich noch leben werden! Möge mir der Erhabene den Dhamma lehren, möge mir der Glücklichgegangene den Dhamma lehren, denn dies wird für lange Zeit zu meinem Wohlergehen und Glück sein!“ Und ein zweites Mal antwortete der Erhabene: „Bāhiya, jetzt ist die falsche Zeit, wir sind gerade unter die Häuser gegangen, um Almosen zu sammeln.“ Doch Bāhiya bat ein drittes Mal: „Ehrwürdiger, wer weiß, wie lange der Erhabene oder ich noch leben werden. Möge mir der Erhabene den Dhamma lehren, möge mir der Glücklichgegangene den Dhamma lehren, denn dies wird für lange Zeit zu meinem Wohlergehen und Glück sein!“

   „In diesem Fall, Bāhiya, solltest du so üben: In dem Gesehenen sei nur das Gesehene, im Gehörten nur das Gehörte, in dem Wahrgenommenen nur das Wahrgenommene, in dem Bewussten nur das Bewusste. So, Bāhiya, solltest du üben. Und wenn in dem Gesehenen nur das Gesehene, im Gehörten nur das Gehörte, in dem Wahrgenommenen nur das Wahrgenommene, in dem Bewussten nur das Bewusste für dich ist, Bāhiya, wirst du nicht damit sein. Und wenn du nicht damit sein wirst, Bāhiya, wirst du nicht darin sein. Und wenn du nicht darin bist, Bāhiya, wirst du nicht hier oder jenseits davon oder zwischen beidem sein. Und eben das ist das Ende des Leidens.“ 

   Da wurde durch diese kurze Dhammabelehrung des Erhabenen das Herz des Bāhiya Dārucīriya unmittelbar von den Trieben frei ohne weiteres Anhängen. Und nachdem der Erhabene dem Bāhiya diese kurze Erklärung gegeben hatte, ging er weg. Nicht lange, nachdem der Erhabene gegangen war, wurde Bāhiya Dārucīriya von einer Kuh, die mit ihrem Kalb unterwegs war, angegriffen und getötet. Und als der Erhabene in Sāvatthī die Almosenrunde beendet und sein Mahl eingenommen hatte, kam er mit vielen Mönchen aus der Stadt zurück und sah, dass Bāhiya Dārucīriya gestorben war. Da wandte er sich an seine Mönche: „Mönche, tragt den Körper des Bāhiya Dārucīriya auf einer Bahre fort, verbrennt ihn und errichtet eine Stupa darüber, denn euer Gefährte im heiligen Leben ist gestorben.“ Und als die Mönche dies getan hatten, kehrten sie zum Erhabenen zurück, verbeugten sich vor ihm, setzen sich an einer Seite nieder und fragten: „Was ist Bāhiyas Bestimmung? Wie ist sein zukünftiges Sein?“ - „Mönche, Bāhiya Dārucīriya, war ein Weiser, der in Übereinstimmung mit dem Dhamma praktiziert hat und mir nicht mit Disputationen über den Dhamma zur Last fiel. Mönche, Bāhiya Dārucīriya hat endgültiges Nibbāna erreicht.“ 

   Und deren Bedeutsamkeit erkennend, machte der Erhabene bei dieser Gelegenheit folgende erhabene Äußerung: 

 

„Wo nicht Wasser, Erde,

Feuer noch Luft entsteht,

Sterne nicht leuchten,

Die Sonne nicht strahlt,

Der Mond nicht scheint,

Gibt es keine Dunkelheit.

Wo der Seher, der wahre Brahmane,

Nibbāna durch sein eigenes Sehen erlebt,

Ist er von beidem frei:

Form und Formlosigkeit,

Glück und Leiden.“

 

   Auch diese erhabene Äußerung wurde vom Erhabenen gesprochen, so habe ich gehört.

(Übersetzung: Raimund Hopf)